Projektwoche Sölden

12. - 18. Juni 2005

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Mittwoch, 15. Juni 2005

Heute ist unser arbeitsfreier Tag. Das gemeinsame Frühstück ist erst um 8:00 Uhr. Es geht nach dem reichhaltigen Frühstück mit Carl Schenk auf große Exkursion.

Baumscheibe aus dem Zillertal
Baumscheibe aus
dem Zillertal
Bergwald in der Gemüsekiste
Bergwald in der
Gemüsekiste
Ein Murenabgang
Ein Murenabgang

Der erste Teil dieser Exkursion findet in unserer Unterkunft statt. Wir bekommen einen Einblick in das Leben und Wesen der Bäume im Bergwald bzw. Schutzwald. An Hand von verschiedenen Baumscheiben, aus dem Stamm der einzelnen Bäume geschnitten, erfuhren wir sehr viel über das Wachstum, Alter und Umwelteinflüsse während eines Baumlebens. Daraus kann man auch ableiten wo für solche Bäume aus einem Nutzwald später verwendet werden können.

Einen ganz tollen Beitrag hatte Carl für uns in Sachen Schutzwald. Den Schutzwald in der Gemüsekiste. In einer Gemüsekiste hat Carl einen intakten Schutzwald gezüchtet. In einer 2. Gemüsekiste war ein abgestorbener Schutzwald. Mit einer Gießkanne beregnete Carl die beiden Schutzwälder und zeigte uns sehr eindrucksvoll wie ein intakter Schutzwald die Wassermassen aufnimmt. Im Gegensatz war mehr als deutlich beim defekten Schutzwald zu sehen, wie der Boden weggeschwemmt wurde und es zur Entwicklung einer Mure kommt.


Geschlägerter Altbestand
Geschlägerter Altbestand
Ein Atemloch, Hochmoor
Ein Atemloch, Hochmoor
Leben im Ameisenhügel
Leben im
Ameisenhügel

Nach dieser eindrucksvollen Demonstration fuhren wir mit den Autos zu einem Platz wo der zweite Teil unserer Exkursion stattfand. Hier im Wald in der freien Natur bekamen wir zusehen wie der Wald sich seinen Lebensraum, den der Mensch ihm abgenommen hat, wieder zurück erobert.

An einer nicht mehr befahrene Skipiste sahen wir, wie der Wald sich vom Rand immer mehr zur Mitte der Piste vorarbeitet. Selbst in der Mitte der Piste haben sich Sämlinge einen eigenen Standort geschaffen.

Wir kamen an einer Stelle vorbei wo alte Bäume aus dem Schutzwaldbestand geschlagen wurden. Dieses tut man weil ältere Baumbestände die Anforderungen an den Schutzwald nicht mehr erfüllen können. Später werden diese Flächen neu aufgeforstet.

Anschließend gingen wir zu so genannten Atemlöchern. Es sind Hochmoore die von früheren Gletschern geformt wurden.

An einem großen Ameisenhügel erfuhren wir viel über die Waldameisen, wie sie leben und sich organisieren. In aller Regel sind die Ameisenhügel nach Süden ausgerichtet und befinden sich über einer Wasseraderkreuzung.


Hängebrücke über der Schlucht
Hängebrücke über
der Schlucht
Die Rofenhöfe
Die Rofenhöfe
Peter Kapelari und Petra Einberger
Peter Kapelari und
Petra Einberger

Der dritte Teil unserer Exkursion fand im hinteren Ötztal statt. Der Ort Vent ist der Ausgangspunkt für die Wanderung zu den bekannten Rofenhöfen.

Der Weg führte uns an dem Freilandlager unter dem Felssturzblock des "Hohlen Steines" vorbei und über die Hängebrücke zu den Rofenhöfen. Die Rofenhöfe liegen auf einer Seehöhe von 2014 m. Durch ihre Lawinensicherheit sind sie die höchstgelegenen, ganzjährig bewirtschaften Höfe in Österreich.

Vent das Bergdorf mit Geschichte. Bekannt wurde das abgelegene Dorf durch den Gletscherpfarrer Franz Senn, einer großen Persönlichkeit des Ötztales, Begründer des alpinen Tourismus und Mitbegründer des deutsch- österreichischen Alpenvereins.

Am Abend besuchte uns Peter Kapelari und Petra Einberger im Gasthof Sonneck auf 2000 m Seehöhe. Peter hält einen Vortrag über die Entstehung, Entwicklung und Erfolge der Bergwaldprojekte. Anschließend saßen wir noch in einer schönen harmonischen Diskussionsrunde zusammen.

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