06. - 12. August 2006
Wie bei jeder Projektwoche haben wir in der Wochenmitte unser arbeitsfreier Tag. Auf dem Programm steht eine Exkursion durch den Schutzwald zum Obernberger See.
Die Exkursion wird von Helmut Gassebner von der Bezirksforstinspektion Steinach am Brenner geführt. Zu unserer aller Freude ist Carl Schenk zu Besuch gekommen, um an der Exkursion teilzunehmen. Auch unser Waldaufseher von Obernberg der Toni geht mit, es ist sein Revier.
Durch diese fachmännische Besetzung wird der Tag ein sehr interessanter und mit viel Fachwissen gepackter Tag werden.
Der 1. Halt ist an einer Sägemühle von 1877 die noch gut erhalten ist.
Auf dem weiteren Weg kommen wir an verschiedenen Aufforstungsflächen vorbei. Es wird immer wieder eine Schutzwaldverjüngung durchgeführt. Das Weideröschen ist auf den frisch geschlagenen Flächen anzutreffen, eine beliebte Futterpflanze für die Rehe.
Auf einer anderen Fläche sehen wir die Wirkung der Läuterung. Es werden die schwächeren Bäume herausgeschlagen damit die stärkeren Bäume besser wachsen können und die Schutzfunktion besser erfüllen.
Was auch ein großes Problem darstellt ist die Rotfäule. Sie tritt bei Fichten auf. Sie führt von einer Verletzung des Baumes her, z.B. Vertritt durch die Kuh, wenn sie über eine Jungpflanze läuft, oder Steinschlag, oder einen Schälschaden vom Wild.
Ein weiteres großes Problem ist der Borkenkäfer. Der Förster legt Käferbäume aus die den Borkenkäfer anlocken, natürliche Käferfallen. Ist der Käfer einmal da drinnen wird der Baum aus dem Wald gebracht. An Hand solcher Bäume kann die Käferpopulation beobachtet werden.
Auf dem weiteren Weg kommen wir zu einer Abholzungsfläche. Dort sehen wir wie wenig Menschen heute für eine so gefährliche Arbeit noch notwendig sind. Dort wo LKWs fahren können kommt eine mobile Materialseilbahn zum Einsatz.
Nach Besichtigung der Holzfällarbeiten und er mobilen Materialseilbahn bekommen wir langsam einen guten Hunger. Wir sind ja schon eine längere Zeit unterwegs. Also machen wir uns auf den Weg zum Obernberger See.
An diesem schönen Bergsee legen wir erst mal eine Mittagspause ein und stärken uns mit der guten tiroler Kost.
Nach der vorzüglichen Jause wandern wir um den See und erfahren so einiges über Waldweiden. Die Waldweiden sind eine sehr große Belastung für den Schutzwald. Man versucht sie weg zu bekommen was aber sehr schwierig ist. Die Weiderechte sind oft schon Jahrhunderte alt.
Wir machen immer wieder Station, wo Carl Schenk uns einen tiefen Einblick in sein Waldwissen gibt. Mit den vielen Eindrücken und dem enormen Wissen von Carl Schenk machen wir uns auf den Heimweg.
Inzwischen hat es auch schon wieder angefangen zu regnen und so sind wir froh in unserer Unterkunft angekommen zu sein.