Projektwoche Brandenberg

05. - 11. Juli 2009

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Almprojekt.

Zum Bergwaldprojekt gehören aber auch die Almprojekte. Strikte Kulturtrennungen zwischen Wald und Weide sind wichtig zur Erhaltung des Bergwaldes und zur Erhaltung der Landwirtschaft. Neben der existentiellen Grundnahrungsversorgung sind Bauern Landschaftspfleger.

Ohne sie wäre jedes Tal vom Wald zugewachsen und eher dunkel und mystisch als freundlich und lieblich. Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten erfreuen sich an den Almwiesenblumen. Oft haben Bauern Weiderechte im Wald. Wie sinnvoll da eine Wald-Weide-Trennung für den Bauern ist, haben wir hautnah erfahren.

Noch auf der Weide, während unserer Arbeit, erzählt uns Herbert, dass er sehr wohl die Nutzungsinteressen des Waldes kennt: Wald - Wild - Weide - Naturschutz. Dies alles lässt sich vereinen, wenn der Wille und das Verständnis für den jeweils anderen vorhanden sind.

Z. B. die Wald-Weide-Trennung: Der Vorteil spricht für sich; man braucht hinter dem Waldeigentümer keine Äste mehr verräumen, die Bewirtschaftung fällt wesentlich leichter, weil sich die Weide einzäunen lässt und das Vieh nicht mehr abhanden kommen kann.

Andererseits bedeutet dies auch hohe Kosten für die Bauern, denn damit verbunden ist richtige Pionierarbeit, den Wald in Weide umzuwandeln. Allein, nur um den Zaun im Sommer aufzustellen bzw. im Winter umzulegen, braucht es drei Arbeitskräfte.

Eine Weide zur Heugewinnung ist sehr schwierig zu halten, da es immer wieder regnet. Gerade heuer haben wir sehr viele Regentage hintereinander erlebt, die ein Trocknen des Heus nicht zugelassen hätten.

Hier muss Heu im Herbst zugekauft werden, die Nahrungsumstellung für das Vieh von der Weide in den Stall und umgekehrt sollte schonend erfolgen. Es gibt sicher tausend Dinge, die man als Bauer beachten muss.

Wir konnten diese Woche reinschnuppern, was es heißt, mit dem Wetter zu leben und mit den Bestimmungen der Milchproduktion: wie viel Liter bis zum gewissen Datum, Bestimmungen zur Tag- Nachtweide (Entlastung des Viehs von Bremsen).

Wir haben nach getaner Arbeit gesehen, wie schön eine Reinweide sein kann, wie sinnvoll eine Wald-Weide-Trennung ist und am Wandertag haben wir gesehen, wie schön und unbelastet der Wald ohne Rindvieh ist!

Herbert ist manchmal traurig, wenn er das Bauernsterben mit ansehen muss. Eines Tages wird es nur noch Bergbauern geben, befürchtet er. Die Bauernkammer, Landwirtschaftskammern sollten mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben.

Warum er dennoch durchhält? "Man hat eine Verpflichtung seinen Vorfahren gegenüber!"

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